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28.10.2025

Neues Leben für den Bärenriedbach – Waldwiedervernässung mit künstlichen Biberdämmen und Totholzwällen

Im Auftrag des Natur- und Vogelschutzvereins Münchenbuchsee und Umgebung (NVM) in Zusammenarbeit mit der Waldabteilung und dem Renaturierungsfonds des Kantons Bern werden derzeit mehrere Abschnitte des Bärenriedbachs in einem feuchten Waldabschnitt oberhalb von Münchenbuchsee  in Handarbeit aufgewertet. Ziel ist es, Wasser temporär zurückzuhalten und den Feuchtwald-Charakter des Gebiets trotz Klimawandel und vermehrter Trockenheit wiederherzustellen.

Im Zentrum des Projekts stehen sogenannte Beaver Dam Analogs (BDA) - künstliche Biberdämme, die nach dem Vorbild der Natur händisch errichtet werden. Acht dieser naturnahen Querstrukturen wurden im September 2025 durch Freiwillige des NVM und eine Gartenbaufirma gebaut, um den Abfluss des Bachs zu verlangsamen, das Grundwasser anzureichern und so den Wald im Umfeld gezielt wieder zu vernässen. Dies schafft neue Dynamiken und wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tierarten, darunter Amphibien wie den Feuersalamander, aber auch Reptilien, Insekten und viele weitere spezialisierte Arten, die auf feuchte Standorte angewiesen sind.

Ergänzend zu den BDAs werden zudem vier grosse Totholzwälle aus lokal geschlagenem Holz errichtet. Diese Strukturen erweitern die BDAs und dienen dazu, den Oberflächenabfluss über die gesamte Breite des Talbodens zu verzögern und die Versickerung von Wasser zu fördern. Die bauliche Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit einer Forstunternehmung.

Die positiven Effekte zeigen sich bereits kurz nach den ersten Niederschlägen: Das Wasser wird im Gelände zurückgehalten, der Boden bleibt länger feucht – erste wichtige Schritte zur Wiederherstellung eines funktionierenden und dynamischen Feuchtlebensraums.
Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des Projekts übernimmt künftig unter anderem die Universität Basel, um die langfristigen Entwicklungen der neu geschaffenen Lebensräume zu dokumentieren und auszuwerten.

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