Engineered Log Jams in der Sense, Ruchmühli
Die Sense gilt als eines der Naturjuwelen der Schweizer Fliessgewässer, da sie noch über ausgedehnte sehr natürliche Streckenabschnitte verfügt. Da sie aber - wie fast alle europäischen Fliessgewässer – an Totholzmangel leidet, können sich im Gerinne keine stabilen Totholzstrukturen bilden. Denn natürlicherweise entstehen aus ins Gerinne eingetragenen Baumriesen lagestabile Totholzstrukturen, welche Strömung und Flussbett verändern und dadurch das Angebot an Tiefwasserzonen, Fischunterständen, lockerem Laichsubstrat und Fischnährtieren stark erhöhen. Oberhalb des Wasser-spiegels wirken die Strukturen als strömungsberuhigte Inseln, die für das Aufkommen der Hartholzauen im Flusslauf unerlässlich sind. Durch Gehölzbewuchs und Schwemmholzanlagerung erneuern und erweitern sich diese Strukturen von selbst. Um diese wichtigen Prozesse im Abschnitt Ruchmühli wieder anzukurbeln hat die Emch+Berger AG Bern drei grosse Totholzeinbauten in Form von Engineered Log Jams (ELJ) geplant und im April 2020 im Rahmen des Gewässerunterhalts realisiert. Erstmalig in der Schweiz wurden dabei die ELJ-Bautypen «Inselkopf» und «Abweiser» umgesetzt.